Zucht

Diese Aufzeichnungen basieren nur auf meinen Erfahrungen, sie lassen sich nicht bei jedem anwenden.

Aquarianer zu sein, ist eine Leidenschaft.
Wer diese Liebhaberei ernst nimmt, möchte seine Pfleglinge auch zur Fortpflanzung bringen. Leider werden solche Versuche oft nach einigen Misserfolgen aufgegeben. Meistens kommt es aber nur zur Vermehrung leicht zu züchtender Fische.
Zur Zucht schwieriger Fische bedarf es einiger Spezialkenntnisse, die in der Aquarienliteratur nicht beschrieben werden.
In meiner langjährigen Erfahrung als Aquarianer habe ich gelernt, wie man die besten Zuchterfolge erreichen kann.
Bei der Zucht von Aquarienfischen muss man sich damit beschäftigen, woher die Tiere kommen, wie sie dort leben. Dabei ist es wichtig, wie die Wasserverhältnisse dort sind. Auch die Temperaturen spielen eine Rolle. Viele Fische laichen erst bei steigenden Temperaturen, andere Fische werden durch absenken der Temperatur zum Ablaichen angeregt. Ein anderes Kriterium ist die Zusammensetzung des Wassers (sauer, alkalisch oder neutral). Regenzeiten und Trockenzeiten haben auch einen Einfluss auf die Laichzeiten ( Killis ).
Durch ständiges Beobachten der Fische lassen sich auch viele Bedürfnisse der Fische in Erfahrung bringen. Dies alles erfahre ich beim Kauf der Fische nicht.
Die Aquarienliteratur gibt manche Auskunft über Fundorte, Klima und Wasserzusammensetzung.
Beginnen werde ich mit einfach zu züchtenden Fischen, den Lebendgebärenden. Diese Fische nenne ich immer „Selbstvermehrer“.
Jeder Anfänger in der Aquaristik  freut sich, wenn er die ersten Jungfische in seinem Becken herumschwimmen sieht. Ob das nun Guppys, Platys , Schwertträger oder Mollys sind. Diese Tiere laichen auch in Gesellschaftsbecken. Die Elterntiere stellen den Junfischen nicht so sehr nach, aber die Anderen freuen sich und fressen gerne die Jungtiere auf. Es kommen aber immer noch einige durch, die sich gut in den Pflanzen verstecken können und nach einigen Tagen stellen die anderen Tiere den Jungen auch nicht mehr so nach. Will ich aber möglichst viele Jungtiere großziehen, so muss ich die Weibchen separieren. Ein anderes kleines Becken oder ein Ablaichkasten mit etwas feinfiedrigen Pflanzen sind gut geeignet. Möchte man reinfarbige Fische haben, so muss man darauf achten, dass man nicht alle Farben und Formen der Fische zusammen in einem Becken hält. Z.B. rote Schwertträger und grüne Schwertträger, die paaren sich bestimmt und man hat Mischmasch. Aber nur durch Kreuzungen kann man neue Zuchtfarben und Formen herauszüchten. Es ist ein langer Weg, bis man die Farben oder Formen rein hat.
Das ist nur etwas für Züchter mit Erfahrung. Um neue Guppyfarben oder Formen zu züchten, bedarf es mindestens 20 kleinerer Aquarien und sehr viel Zeit, so etwas dauert Jahre.
Bei den Salmern gibt es auch leicht zu züchtende und schwerer zu züchtende Arten. Die Schwierigkeitsgrade gehen da von 1-3. Bei 3 muss man schon sehr viel Erfahrung haben und auch Glück.
Vorbereitung für ein Salmer-Ablaichbecken .
Für Salmer  benutze ich immer 30er oder 40er Becken. Erst mal muss das Becken peinlichst  sauber sein. Zuerst lege ich einen Rost mit 3 cm Abstand zum Boden in das Becken. Jetzt befülle ich das Becken  mit dem von mir vorher zubereitetem Wasser ca. 12 cm bis über dem Rost. Nun kommt eine Heizung und ein Auströhmer in das Becken. Als Ablaichsubstrat nehme ich grüne Perlonwolle. Das Wasser bereite ich den Bedürfnissen der Fische entsprechend auf. Die meisten Salmer laichen bei weichem bis ganz weichen Wasser ab. Der ph-Wert spielt nicht so eine große Rolle dabei. Die Temperatur stelle ich je nach Fischart auf 25° bis 30° ein. Zum Ablaichen gebe ich immer einen Ansatz von 3 Weibchen und 2 Männchen, das hat sich bei mir gut bewährt. Wenn alle Kriterien erfüllt sind, laichen die Tiere am nächsten Tag ab. Sollten sie nicht ablaichen, warte ich 3 Tage, ist dann noch nichts geschehen, kommen die Tiere wieder zu ihren Artgenossen und werden nochmals mit schwarzen Mückenlarven gefüttert. Diese Mückenlarven haben sich als Ablaichstimulanz  bewährt.
Haben die Fische abgelaicht, sehe ich auf dem Boden winzige glasklare Eier. Nach dem Ablaichen kommen die Tiere wieder in ihr altes Becken. Das Zuchtbecken dunkle ich etwas ab. Damit die Eier nicht verpilzen, gebe ich einige tropfen „Bactopur“ hinzu. Nach 3 Tagen hängen die jungen Fischchen dann an den Scheiben, nach weiteren 2 Tagen beginnen sie, frei zu schwimmen und können mit Microfutter (Pantoffeltierchen, Rädertierchen) gefüttert werden.